“Olyota?“ “Kurungi.“ – zugegebenermaßen unsere beinah einzigen Worte auf Rutooro. Aber vielleicht auch die wichtigsten, weil bei jeder Begegnung in Uganda gefragt wird, wie es einem geht.

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Neben unseren spärlichen Rutoorostunden ist eine unserer Tätigkeiten als Praktikantinnen bei YAWE mit Gilbert, einem Mitarbeiter, verschiedene Familien mit Kindern mit Behinderung zu besuchen. Auch wenn wir beide leider keine Physiotherapeutinnen sind, konnten wir dabei viel lernen. So haben wir zum Beispiel einen guten Eindruck von der Lebensrealität verschiedener Familien hier in Uganda bekommen und können durch die Hausbesuche mit Gilbert etwas besser verstehen, wo die Herausforderungen für Familien und im speziellen für Menschen mit Behinderung liegen. Durch die Hausbesuche durften wir lernen, dass gewisse Dinge in Uganda einfach anders, aber trotzdem gut und richtig sind. Aber es hat sich auch die Überzeugung bestärkt, dass manch andere Dinge universelle Menschenrechte sind und diese auch für Kinder mit Behinderung in Uganda gelten sollten!

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Neben der Begegnung mit Menschen mit Behinderung, haben wir in der ersten Hälfte unseres Praktikums Zeit mit den peer educatern verbracht- einer Gruppe junger Menschen, die selber HIV-positiv sind und in verschiedene Schulen in der Region gehen, um über HIV im allgemeinen sowie über Prävention und Diskriminierung von Menschen mit HIV zu reden. Dabei sind wir positiv überrascht, wie offenen mit dem Thema HIV und Prävention umgegangen wird. Gerade weil in vielen Schulen Abstinenz als Prävention gegen eine HIV-Infektion gelehrt wird, leistet peer education einen wertvollen Beitrag und klärt Schüler_innen über andere Möglichkeiten der Prävention auf. In einer Region, in der der Prozentsatz von HIV-positiven Menschen bei 11-12% liegt, eine wichtige und wertvolle Arbeit.

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Auch bei den Outreaches, die wir begleiten durften, spielt HIV sowie Sexualaufklärung und Verhütung eine große Rolle. Dabei bieten die Mitarbeiter_innen von YAWE in verschiedenen Communities von HIV-Test über die Demonstration zur richtigen Anwendung von Kondomen bis zu Gesprächen zur Familienplanung und Verhütung ein umfangreiches Präventions- und Beratungsangebot an.

Immer Samstags begleiten wir das Treffen der Verantwortlichen von KUSA. KUSA (Kabarole Unique Stars Association) wurde von der Jugend von YAWE, mit der Vision eine NGO für HIV-positive Jugendliche zu werden, gegründet. Auf dem Weg zur eigenständigen NGO versuchen wir sie z.B. durch Teambildingspiele zu unterstützen. Weil wir bei weitem nicht alle Fragen zum Leben von HIV-positiven Jugendlichen in Deutschland beantworten konnten, haben wir Kontakt zu einer Organisation für HIV-positive Jugendliche in Deutschland hergestellt und sind gespannt, was sich daraus entwickelt.

Wir sind gespannt, was in der verbleibenden Zeit in Uganda noch passiert und freuen uns, dieses wunderschöne Land noch besser kennen zu lernen.

Laura und Greta, Sozialarbeiterinnen aus Leipzig

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