Ein Monat ist bereits vergangen. Neben dem Disabled-Projekt bin ich als Krankenschwester noch in den Tätigkeiten der kleinen Klinik von YAWE involviert.

YAWE verfügt über einen großen Bus, der normalerweise als mobile Health-Unit fungiert. Leider wurde während der Feiertage ein Teil des Buses geklaut, weshalb er derzeit nicht fahrtüchtig ist. Trotzdem hatten wir die Möglichkeit mit einem anderen Wagen zu zwei Outreaches in die Dörfer zu fahren.

Einmal im Monat fährt das medizinische Personal der Organisation raus, um Babys zu impfen. Das letzte mal durfte ich Junis, unsere Krankenschwester begleiten. Die Babys wurden gewogen und die Gewichtsentwicklung anhand von Perzentilkurven beurteilt. Neben der oralen Gabe von Vitaminen und der Polio-Schluckimpfung, haben wir auch i.m. Injektionen durchgeführt. Insgesamt haben wir an diesem Tag 10 Babys, darunter auch 2 Neugeborene immunisiert.

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Letzten Sonntag ging es dann um die Erwachsenen. In einem kleinen Health-Center haben wir unser Untersuchungszimmer eingerichtet und uns in Teams aufgeteilt. Nadine hat gemeinsam mit Anthony die Menschen im Dorf mobilisiert, um sie wissen zu lassen, dass wir vor Ort sind. Außerdem war sie für die Verteilung von Kondomen verantwortlich und hat bei Bedarf deren Handhabung erläutert. Des Weiteren hat sie die Leute die zum HIV-Test gekommen sind registriert.

In Untersuchungsraum Nummer 1 haben Anthony und ein Mitarbeiter des lokalen Health-Centers die HIV-Tests vorgenommen.

In Raum Nummer 2 haben Michael, der Arzt von YAWE und ich Frauen konsultiert. Wir haben vaginale Untersuchungen durchgeführt, zur Früherkennung von präkanzerogenen Zellen die Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Dieses Verfahren war auch für mich neu und ich bin sehr dankbar, dass ich durch Michael dazu angeleitet wurde. Außerdem konnte ich die Tastuntersuchung zur Brustkrebsvorsorge an den Frauen vornehmen und sie zur regelmäßigen Selbstuntersuchung auffordern. Da nicht alle Damen aus den Dörfern der englischen Sprache mächtig sind, war ich sehr froh Michael an meiner Seite zu haben, der für mich in Rutorro (lokale Dialektsprache) übersetzen konnte.

Wir konnten uns für die Fragen und Sorgen der jungen und älteren Frauen genügend Zeit nehmen und gegebenenfalls an Krankenhäuser verweisen, zur weiteren Diagnostik.

Vaginale Pilzerkrankungen konnten wir mit unseren mitgebrachten Medikamenten behandeln. Bei Bedarf haben wir zu verschiedenen Optionen der Empfängnisverhütung beraten.

Ich glaube, dass auch dieser Arbeitsbereich von YAWE unfassbar wichtig ist und viele Menschen davon profitieren können.

Zwar sind unsere Möglichkeiten der Diagnostik und Behandlung beschränkt, aber zumindest können wir Menschen den Zugang zur Basis-Medizin verschaffen. Zudem sind die meisten Dienstleistungen umsonst oder für kleines Geld erschwinglich.

Ich hoffe auch in Zukunft an weiteren Outreaches beteiligt zu sein und bin sehr dankbar für die tolle Arbeit, die das gesamte Team leistet.

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